Spannende Rennen bei den X30 Senioren - Foto: ADAC
Erstmals seit 1992 gastierte am vergangenen Wochenende der ADAC Kart Bundesendlauf auf dem Erftlandring in Kerpen. Die besten Kartfahrer aus den ADAC Regionalserien Nord, Ost, Süd und West duellierten sich auf dem 1.107 Meter langen Kurs in Nordrhein-Westfalen und sorgten für spannende Rennaction. Parallel fand auch das Finale des ADAC Kart Cup statt.
Zum Saisonabschluss trafen die besten Piloten der vier Regionen Nord, Ost, Süd und West zum großen ADAC Kart Bundesendlauf aufeinander. 105 Teilnehmer kämpften in den neun ausgewiesenen Klassen um die begehrten Titel. Das Wetter hätte an den zwei Renntagen besser nicht sein können. Sonnenschein und angenehme Temperaturen boten perfekte Bedingungen.
Die Strecke an der Steinheide in Kerpen trägt eine lange Tradition und war schon mehrmals ein Sprungbrett für erfolgreiche Motorsportkarrieren. So begannen Formel 1-Rekordweltmeister Michael Schumacher und sein Bruder Ralf in Kerpen ihre Karrieren. Auch Ferrari-Pilot und viermaliger Formel 1-Weltmeister Sebastian Vettel raste erstmals in Kerpen um die Kurven. Nicht weniger spannend waren die Duelle um die Siegerpokale bei der 32. Auflage des ADAC Kart Bundesendlaufes. Die zahlreichen Zuschauer erlebten hochspannende Rennaction und sahen packende Positionskämpfe. Am Ende setzten sich Marc Schmitz (Bambini light), Jakob Bergmeister (Bambini), Moritz Winkler (World Formula), Zeid Firas Tajo (RK1), Hendrik Schulze Frenking (X30 Junior), Tobias Dauenhauer (X30 Senior), Karsten Lehmann (X30 Super), Alexander Heil (KZ2) und Torsten Simon (KZ2 Gentlemen) als Sieger durch.
Bambini light: Marc Schmitz nicht zu bremsen
In seiner eigenen Liga fuhr der Neuwieder Marc Schmitz (Maxim Racing Sports). Der Champion aus dem Westdeutschen ADAC Kart Cup unterstrich bereits im Zeittraining mit der Pole-Position seine Ambitionen und war im weiteren Verlauf nicht zu stoppen. Sowohl in beiden Vorläufen als auch Finals fuhr der Top-Kart-Fahrer der Konkurrenz davon und siegte jeweils mit deutlichem Vorsprung. Neben dem Gewinn des ADAC Kart Bundesendlauf siegte er auch im ADAC Kart Cup.
Deutlich spannender waren die Kämpfe auf den weiteren Positionen. Im ersten Wertungslauf am Sonntagmorgen nahm Tom Kalender (Hamm-Sieg/DS Kartsport) die Verfolgerrolle ein. Der neunjährige Nachwuchspilot hielt bis zum Fallen der Zielflagge dem Druck seiner Mitstreiter stand. In der Vergabe um Rang drei gab es dagegen auf den letzten Metern noch eine Verschiebung: Adrian Sieling (Bremen/im-racing motorsport) überholte Leon Bauchmüller (Kirchlinteln) und Benjamin Brunner (Köln/Kart Club Kerpen).
Aufregend war es auch im zweiten Lauf. Zu Rennbeginn verloren Kalender, Sieling und Bauchmüller mächtig an Boden und starteten eine starke Aufholjagd. Als Zweiter behauptete sich nun Brunner vor Sinan Mohr (Dortmund/Dischner Racing). Kalender fuhr noch bis auf Rang vier nach vorne und holte sich damit den Vizetitel im ADAC Kart Bundesendlauf. Fünfter wurde Philip Wiskirchen (Euskirchen/RMW Motorsport).
Tageswertung Klasse Bambini:
1. Marc Schmitz (60 Punkte)
2. Tom Kalender (41 Punkte)
3. Benjamin Brunner (37 Punkte)
4. Adrian Sieling (31 Punkte)
5. Leon Bauchmüller (30 Punkte)
Bambini: Vierfach-Sieg für Jakob Bergmeister
Auf seiner Heimstrecke lieferte Jakob Bergmeister (Langenfeld/DR Germany) eine starke Performance ab. Direkt im Qualifying übernahm er im 29 Fahrer starken Teilnehmerfeld die Führung und behielt diese auch während der Vorläufe am Samstagnachmittag. Im ersten Finale gelang dem Rheinländer ein perfekter Auftakt. Vom Start weg baute er seinen Spitzenplatz aus und profitierte dabei auch von den Positionskämpfen seiner Mitstreiter - Nico Hantke (Hürth/KSM Racing Team) und Paul Enders (Salmtal/ADAC Mittelrhein e.V.) duellierten sich um Rang zwei. Zur Entscheidung kam es in der letzten Runde. Enders nutzte eine Lücke und wurde vor Hantke Zweiter. Unglaublich knapp waren ebenso die Abstände auf den weiteren Rängen. Bis zu Platz 14 fuhren die Youngsters wie an einer Perlenschnur gezogen. Die Top-Fünf komplettierten Julien-Noel Rehberg (Haltern am See/DS Kartsport) und Simon Connor Prim (Großschirma/Meier Motorsport).
Nach seinem deutlichen Triumpf im ersten Lauf, wurde es für Bergmeister im zweiten Rennen noch einmal eng. Hantke behauptete sich im Windschatten des Langenfelders. Trotz der schnellsten Rennrunden fand er aber keinen Weg an dem Spitzenreiter vorbei. Auf dem Siegerpodium gab es für Bergmeister gleich einen doppelten Grund zur Freude: Neben dem Bundesendlauf gewann er auch im ADAC Kart Cup den Meistertitel. Hinter dem Spitzenduo folgte ein dreier Pulk bestehend aus Vincent Andronaco (Birel/Team Hemkemeyer), Julien-Noel Rehberg und Lukas De Giuli (Griesingen/TR Motorsport).
Tageswertung Bambini:
1. Jakob Bergmeister (60 Punkte)
2. Nico Hantke (42 Punkte)
3. Paul Enders (34 Punkte)
4. Julien-Noel Rehberg (29 Punkte)
5. Lukas De Giuli (27 Punkte)
World Formula: Moritz Winkler feiert Erfolg
Acht Fahrer starteten in der Klasse World Formula und erlebten einen gut aufgelegten Moritz Winkler (Bochum/MSR Racing Team). Bereits in den Vorläufen umrundete er den Kurs im Erftland am schnellsten und behauptete für das erste Rennen die Pole-Position. Aus dieser gewann er auch den Start und festigte im Verlauf der 13 Runden seine Führung. Beim Fallen der Zielflagge hatte er einen Vorsprung von über drei Sekunden auf den Zweitplatzierten Nico Noel Manka (Unna/Beule Kart Racing Team). Ebenfalls einen klaren dritten Rang holte Max Rosam (Taunusstein/MSC Wolfhagen) vor Louis Rüße (Wadersloh/Beule Kart Racing Team) und Marcus Komma (Langen/MSC Mülheim). Der Vierte Rüße erhielt im Anschluss des Rennens jedoch einen Wertungsausschluss und ließ Philip Heine (Bad Arolsen/MSC Wolfshagen) in die Top-Fünf vorrücken.
Für Auftaktsieger Winkler wurde es im zweiten Durchgang noch einmal spannend. Manka hielt diesmal den Anschluss an den Führenden und versuchte alles ihn von der Spitze zu verdrängen. Während des Zweikampfes schloss auch Rüße zu dem Duo auf. Vom Ende des Feldes stürmte er an seinen Kontrahenten vorbei und witterte noch seine Chance. Letztlich änderte sich an der Reihenfolge aber nichts und Winkler stand als Bundesendlauf-Sieger fest. Einen Grund zum Jubeln hatte auch der vierte Max Rosam: Mit einer soliden Leistung entschied er den ADAC Kart Cup für sich. Fünfter im Rennen wurde Janek Matenaar (Saulheim/Kartzilla Racing).
Tageswertung Klasse World Formula:
1. Moritz Winkler (60 Punkte)
2. Nico Noel Manka (48 Punkte)
3. Max Rosam (38 Punkte)
4. Marcus Komma (27 Punkte)
5. Janek Matenaar (26 Punkte)
RK1: Tajo und Schmidt teilen sich Siege
Mit nur zwei Teilnehmern war das Feld der RK1 schwach besetzt. Zeid Firas Tajo (Wallhausen/Wilk-Sport) siegte in beiden Rennen und holte sich damit den Gesamterfolg. Seine Verfolgerin Emely Schmidt (Neukirchen/FS Racing) hatte hingegen im ersten Durchgang etwas Pech und fiel direkt in der ersten Kurve weit zurück. Im zweiten Lauf hielt sie aber den Anschluss, fand innerhalb der 13 Rennrunden jedoch keinen Weg am Spitzenreiter vorbei. Trotzdem kletterte die Neukirchenerin am Abend als Meisterin im ADAC Kart Cup auf das oberste Treppchen des Siegerpodiums.
X30 Junior: Hendrik Schulze Frenking siegt nach spannenden Rennen
Das Zeittraining und die Vorläufe der X30 Junior standen ganz im Zeichen des Nottulner Hendrik Schulze Frenking (Team Hememeyer). Der Intrepid-Pilot feierte einen Doppelsieg und behauptete im ersten Finale die Pole-Position. Auch nach dem Start verteidigte er seinen Spitzenplatz und führte das Feld an. Der Zweite Miroslaw Kravchenko (Krefeld/DS Kartsport) ließ aber nicht locker und ging nach fünf Runden an dem Führenden vorbei. Absetzen konnte sich der Krefelder aber nicht - Schulze Frenking und ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Luka-Max Pierschke (Zwingenberg/Team Zinner) hielten den Anschluss und lieferten sich einen packenden Fight um den Sieg. Zu Rennende schloss sogar noch der Vierte Gianni Meyer (Werther/Team Hemkemeyer) zu dem Trio auf. Beim Überqueren der Ziellinie gab es aber keine Veränderung mehr. Die ersten Fünf komplettierte SAKC-Champion Felix Wischlitzki (Donauwörth/RS Motorsport).
Nach dem knapp verpassten Sieg im ersten Lauf, rückte Schulze Frenking in Rennen zwei das Klassement wieder gerade. Der Münsterländer überholte zu Rennmitte den Erstplatzierten Kravchenko und sicherte sich mit seinem Sieg auch den Gewinn des ADAC Kart Bundesendlaufes. Rookie Kravchenko ließ sich nicht abschütteln und wurde Zweiter. Heiße Kämpfe sahen die Zuschauer auch auf den weiteren Rängen. Nach mehrfachen Positionswechseln wurde Pierschke erneut Dritter. Mann des Rennens war Alexander Tauscher (Mitterfels/Lanari Racing Team). Nach einem Ausfall im ersten Lauf kämpfte er sich aus der letzten Startreihe bis auf Position vier nach vorne. Fünfter wurde Patrick Degenbeck (Neumarkt-St. Veit/RS Motorport).
Für spannende Rennen und knappe Entscheidungen sorgten die Fahrer der X30 Senior. Dennis Menze (Nachrodt/Beule Kart Racing Team) setzte im Zeittraining ein erstes Ausrufezeichen. Doch ein technisches Problem und eine Zeitstrafe warfen ihn im ersten Vorlauf zurück. Seine Führung verlor er an Tobias Dauenhauer (Mörlenbach/AK Racing). Nach seinem Gesamtsieg im ADAC Kart Masters peilte der Hesse nun zwei weitere Titel an.
Mit einem Start-Ziel-Sieg legte er dafür bereits im ersten Rennen den Grundstein. Auf den weiteren Plätzen gab es hingegen gleich mehrere Verschiebungen. Luca Köster (Bücken/im-racing motorsport) etablierte sich als Zweiter und baute seine Position zu Rennende aus. Ein technischer Defekt ließ das Feld aber nochmals zusammenrücken. Der Niedersachse rutschte auf den letzten Metern noch hinter Menze und Christian Hillenbrand (Kronau/Wildkart Racing Team) auf Platz vier ab. Junioren-Aufsteiger Niklas Koch (Riedstadt/ADAC Hessen-Thüringen e.V.) folgte als Fünftplatzierter.
Eins der knappsten Rennen am Wochenende erlebten die X30 Senioren im zweiten Lauf. ADAC Stiftung Sport-Schützling Dauenhauer entschied erneut den Start für sich. Diesmal blieb Menze in Schlagdistanz und überholte den Spitzenreiter nach nur zwei Runden. Der gab sich so leicht aber nicht geschlagen und machte sechs Runden vor Schluss alles klar. Mit einem starken Manöver schaffte Dauenhauer den Sprung zurück an die Spitze und hatte allen Grund zur Freude. Neben dem Sieg beim ADAC Kart Bundesendlauf, stand er auch als Meister des ADAC Kart Cup fest. Als Zweiter folgte Menze vor Koch und Paul Krüger (Witzenhausen/Meier Motorsport). Wieder in den Top-Fünf landete Luca Köster.
Als Westdeutscher ADAC Kart Cup-Sieger nahm Christian Dischner (Osburg/Kart-Club Trier e.V.) die Rennen in Kerpen in Angriff und wurde bereits im Zeittraining und den Vorläufen seiner Favoritenrolle gerecht. Dischner führte das Klassement klar an und siegte auch im ersten Finale. Doch im zweiten Durchgang holte ihn das Pech ein: Durch einen Ausfall verlor er den sichergeglaubten Bundesendlaufsieg. Freuen durfte er sich trotzdem - im ADAC Kart Cup lag der Rheinland-Pfälzer uneinholbar an der Spitze. Der Gesamtsieg in Kerpen ging hingegen an Karsten Lehmann (Marburg-Ebsdorfer/DS Kartsport) vor seinem Teamkollegen Björn Liedtke (Bochum).
Tageswertung X30 Super:
1. Karsten Lehmann (51 Punkte)
2. Björn Liedtke (48 Punkte)
3. Christian Dischner (34 Punkte)
KZ2: DS Kartsport räumt doppelt ab
Nach seinem hauchdünnen Titelgewinn im Süddeutschen ADAC Kart Cup wollte sich Alexander Heil (Bad Kreuznach/DS Kartsport) auch beim Bundesendlauf durchsetzen. Bereits am Samstag unterstrich er sein Vorhaben und hatte nach den Heats die Nase vorne. Der Start zum ersten Rennen verlief für ihn aber nicht nach Plan. Teamkollege Ronny Tabakovic (Kaiserslautern) sprintete an die Spitze. Nach nur wenigen Runden musste er sich aber Heil und Joshua Kirkby (Dassel/SRP Racing Team) beugen. Das Duo machte bis zum Rennende den Sieg unter sich aus. Nach mehreren Führungswechseln wurde Heil vor Kirkby und Tabakovic als Sieger abgewinkt. Rang vier und fünf behaupteten Marvin Schönlein (Reichshof) und Pierre Nermerich (Bad Ems/AMC Arzbach).
Mit einem Paukenschlag startete das zweite Finale. Die beiden Führenden Heil und Kirkby legten einen Frühstart hin und erhielten im Anschluss des Rennens eine Zeitstrafe. Lachender Dritter war Tabakovic, der im Ziel als Sieger gewertet wurde und sich damit den Gesamtsieg im ADAC Kart Cup sicherte. Trotz des verpassten Doppelerfolges, behauptete sich Alexander Heil als Sieger des Bundesendlaufes. Im Finale den Sprung auf Platz vier schaffte Nico Lorse (Waldheim/Team NKS) vor Schönlein. Als Solist startete Torsten Simon (Radebeul/MC Lohsa e.V.) in der Gentlemen-Wertung und stand somit schon vor dem Start als Sieger fest.